München – Mit einem Trick und jeder Menge Zivilcourage begegneten Frauen einem 39-Jährigen, der zuerst eine Reisende belästigte und dann gegenüber einer Moosacherin sexuell anzüglich wurde.

Der Mann hatte am Freitagmorgen gegen 6.35 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Moosach auf eine Frau eingeredet. Diese entgegnete ihm mit einem auch für andere laut vernehmbaren: „Ich habe Nein gesagt!“. Daraufhin kam ihr eine weitere Frau zu Hilfe. Sie forderte den Mann auf, „die Frau in Ruhe zu lassen“. Der Mann wandte sich von beiden ab und ging anschließend sehr nah auf eine 22-jährige Moosacherin zu.

Auch die Moosacherin erklärte dem Mann laut und deutlich, dass sie ihre Ruhe haben wolle. Daraufhin drohte ihr der Pöbler. Eine Frau am Bahnsteig bemerkte, dass es die Moosacherin mit der Angst zu tun bekam und rief ihr einen Gruß zu – obwohl die beiden sich gar nicht kannten. Mit dem Trick gelang es der Frau, die Moosacherin aus der bedrohlichen Situation zu holen. Doch der Mann hatte noch nicht genug: Gemeinsam mit den beiden Frauen stieg er in eine stadteinwärts fahrende S1 ein. Im Zug begann er herumzuschreien und pöbelte obszön gegen die beiden Frauen. Eine 52-jährige Frau aus Freising drückte daraufhin die Notsprecheinrichtung und informierte den Zugführer, der wiederum die Notfallleitstelle verständigte. Andere Reisende riefen zudem die Polizei.

Am Hauptbahnhof München wartete eine Steife der Deutsche Bahn Sicherheit auf den Mann. Wie sich herausstellte handelte es sich um einen 39-jährigen Russen. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen sexueller Beleidigung, Bedrohung und versuchter Körperverletzung aufgenommen. Zeugen, die die Belästigungen bemerkt haben, können sich unter der Rufnummer 089/515550-111 melden.

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