09.02.2018 um 15:32 Uhr

Essen. „Wenn du jetzt nicht deinen Arsch hinhältst, dann vergewaltige ich dich so lange, bis du ein paar Liter Blut verloren hast.“ Diesen Satz soll der Angeklagte Nebosja M. zum Opfer Sandra P. gesagt haben, damit er Sex von ihr bekommt. Unter anderem deswegen saß er nun auf der Anklagebank im Essener Landgericht.

 

Wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und noch anderen Anklagepunkten musste sich der 58-jährige Serbe mit kanadischen Wurzeln aus Bottrop verantworten.

Laut Anklageschrift soll er eine Frau, die damals mit ihm in der gleichen Obdachlosenunterkunft in Bottrop gelebt hat, mehrfach zum Sex gezwungen haben. Die beiden sind ein Paar gewesen, sie habe aber nicht immer dann Sex haben wollen, als er es wollte.

Unter anderem soll er sich im Dezember 2016 zu Sandra P. ins Bett gelegt haben und nach Sex gefragt haben. Sie sagte „Nein“, er verließ das Zimmer.

Als sie dann später auf der Toilette war, soll er dazugekommen sein, ihren Kopf gegen die Wand gedrückt haben und gewaltsam in sie eingedrungen sein.

Ein weiterer Vorfall soll sich an einem Fernsehabend ereignet haben. Das Opfer habe Fernsehen geschaut, der Angeklagte kam dazu. Er soll ihr ein Kissen hingeworfen haben mit den Worten: „Dann ist es für dich bequemer und jetzt blas mir einen.“ Als sie verneinte, habe er ihren Mund gewaltsam auf seinen Penis gedrückt und sie zum Oralverkehr gezwungen.

Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe. Er behauptet, dass das vermeintliche Opfer ein Alkohol- und Drogenproblem in der Zeit gehabt hätte und dass sie ein Paar waren, jede sexuelle Handlung sei einvernehmlich gewesen.

Als dann die Hauptzeugin, das Opfer, auftritt und aussagt, wird es verwirrend für den Zuschauer.

Als Sandra P. die Vergewaltigungen schildern soll, verliert sie sich in Details, bringt Zeitpunkte durcheinander, erinnert sich an manche Aussagen, die sie bei der Polizei gemacht hat, nicht mehr.

Als die Richter sie bitten, sich ein wenig zu sortieren, sogar die Aussagen teilweise vorliest, damit sie diese ergänzen kann, bricht Sandra P. in Tränen aus.

„Sie glauben mir doch eh nichts… Es ist sowieso für mich schwer genug, das alles immer wieder durchzugehen.“ Dann richtet sie sich wutentbrannt an den Angeklagten, schreit ihn an: „Gib es doch endlich zu was du mir alles angetan hast.“

Er schaut auf den Boden, schüttelt nur den Kopf. Richter Martin Hahnemann wendet sich erneut an die Zeugin. „Wir wollen ihnen glauben. Wirklich. Und sie haben jetzt die Chance, uns alles zu erzählen. Aber bisher haben wir nichts, was wir rechtlich bewerten können!“

Mit Hilfe der Staatsanwältin schafft es Sandra P., sich ein wenig zu beruhigen und einige sortierte Aussagen vorzubringen.

Ob diese für eine Verurteilung ausreichen werden, ist noch offen. Am 16. Februar wird der Prozess fortgesetzt.

https://www.derwesten.de/staedte/essen/obdachloser-soll-frau-mehrfach-vergewaltigt-haben-trotzdem-koennte-eine-verurteilung-ausbleiben-id213375609.html


10.02.2018 09:49 3.149

Essen – Ein 58-jähriger Serbe mit kanadischen Wurzeln aus Bottrop muss sich vor dem Landgericht in Essen für zahlreiche Straftaten verantworten.

Wie „der Westen“ berichtet, soll der Angeklagte Nebosja M. besonders wegen zahlreichen sexuellen Vergehen an Sandra P. verurteilt werden.

Beide wohnten laut Anklageschrift gemeinsam in einem Obdachlosenheim in Bottrop. Während der Zeit dort seien sie ein Paar gewesen.

Häufig, wenn der 58-Jährige Sex haben wollte, hätte die Frau verneint. Das akzeptierte der Obdachlose aber scheinbar nicht. In einem Fall soll er sich nachts zu ihr ins Bett gelegt und nach Sex gefragt haben.

Als sie ablehnte, verließ er den Raum, nur um sie wenig später auf der Toilette abzufangen. Er soll sie mit dem Kopf an die Wand gedrückt haben und gewaltsam in sie eingedrungen sein.

„Wenn du jetzt nicht deinen Arsch hinhältst, dann vergewaltige ich dich so lange, bis du ein paar Liter Blut verloren hast“, so einer der Sätze, die der Mann zu ihr gesagt haben soll. Über einen langen Zeitraum sollen sich die Vorfälle gehäuft haben. Dabei wollte er nicht nur Sex von ihr.

Eines Abends soll die Frau im Fernsehraum gewesen sein, als der Mann plötzlich zu ihr kam. Er soll ihr ein Kissen hingeworfen und gesagt haben: „Dann ist es für dich bequemer und jetzt blas mir einen.“

Auch hier verneinte die Frau zunächst, wurde aber am Ende von dem 58-Jährigen zum Oralsex gezwungen, als er ihr seinen Penis gewaltsam in den Mund drückte.

Vor Gericht bestritt der Angeklagte alle Vorwürfe. Alle sexuellen Handlungen seien im Einvernehmen passiert. Das vermeintliche Opfer habe ein Drogen- und Alkoholproblem und würde daher die Fakten durcheinanderhauen.

Als Sandra P. aussagen soll, verhedderte sie sich tatsächlich immer weiter in Unstimmigkeiten. An einige Aussagen, die sie der Polizei gemacht hatte, würde sie sich nicht mehr erinnern. Zudem brachte sie Zeitpunkte und andere Details durcheinander.

Als ein Richter sie darauf hinwies, sich zu beruhigen, brach sie stattdessen in Tränen aus. Sagte, ihr würde sowieso niemand glauben. „Gib es doch endlich zu, was du mir alles angetan hast“, schrie sie in Richtung des Angeklagten.

Letztendlich schaffte sie es, mit der Hilfe der Staatsanwältin, einige genaue Angaben vorzubringen. Ob das für eine Verurteilung reicht, entscheidet das Gericht am 16. Februar.

https://www.tag24.de/nachrichten/essen-anklage-gericht-frau-obdachloser-zeugin-urteil-sex-gezwungen-vergewaltigung-445421